Wiener Zocker

Hintergründe und Insiderinformationen


Conwert – und wieder einmal abgeschmiert

Published by

on

Letzte Woche präsentierte die Conwert ihren Jahresbericht für 2012.Und der hatte es in sich. Unter dem Strich wurde ein Verlust von 167,8 Millionen Euro präsentiert.

Conwert-Präsident Johannes Meran präsentiert Riesenverlust für 2012
Conwert-Präsident Johannes Meran

Die Mieterlöse fielen um 10,4 Prozent auf 188,1 Millionen Euro, die Umsatzerlöse gleich um 26,7 Prozent auf 625,1 Millionen Euro, das Betriebsergebnis drehte von plus 119,8 auf minus 58,5 Millionen Euro. Abschreibungen bzw. Neubewertungen ergaben zudem Einmaleffekte im Ausmaß von 118,5 Millionen Euro. So sei der gesamte unter Kerbler angesammelte und in der Bilanz verbuchte Goodwill in Höhe von 114,8 Mio Euro abgeschrieben worden, ebenso Kunden- und Managementbeziehungen in Höhe von 2,8 Mio. Euro. Der Kauf der Managementgesellschaften um knapp 216 Millionen Euro im Jahr 2007 hat die prognostizierten Auswirkungen gezeigt. Der Aktionärsschützer Wilhelm Rasinger hat immer auf die abstrusen Werte hingewiesen und eine vergeblich Sonderprüfung gefordert.

154,6 Millionen Euro Verlust vor Steuern und 167,8 Millionen Euro Verlust nach Minderheiten (unverwässert minus 2,06 Euro je Aktie) waren das rechnerische Ergebnis. 2011 waren es im Jahr 1 nach Günter Kerbler noch 23,3 Millionen Euro Gewinn gewesen. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird verzichtet. Das Management geht davon aus, für das Geschäftsjahr 2013 eine Dividende von mindestens 20 Cent je Aktie vorschlagen zu können.

An der Börse hat Conwert heuer bereits gut zehn Prozent an Wert verloren, mehr als jede andere ATX-Aktie. Auch im Vergleich zu den anderen Immobilienwerten zeigt sich Conwert von der schlechtesten Seite. Die Immofinanz-Aktie hat binnen zwölf Monaten um 22 Prozent zugelegt, CA Immo sogar um 32 Prozent. Im Gegensatz zu Conwert hat CA Immo das Jahr 2012 mit einem soliden Gewinn von 54,4 Millionen Euro (nach zuvor 62,6 Millionen Euro abgeschlossen und eine Dividende von 38 Cent je Aktie ausgeschüttet.

Die Wertpapierexperten von Kepler haben sowohl ihre Gewinn- als auch die Dividendenschätzungen für Conwert nach unten angepasst. Das Kursziel von 11,10 Euro und das Anlagevotum „Buy“ wurde von den Experten hingegen bestätigt. Die Analysten von J.P.Morgan haben ihr Kursziel für die Aktien von conwert von 11,00 Euro auf 10,50 Euro gesenkt. Ihr „Neutral“-Votum wird beibehalten.

3 Antworten zu „Conwert – und wieder einmal abgeschmiert”.

  1. Avatar von Hannes
    Hannes

    Bei der HV wird es ein paar Überraschungen geben.

    Es kommt noch viel dicker.

    Conwert-Chef Thomas Doll hat mich als ich ihm Informationen zu „Geschäftsvorgängen“ personlich übergeben wollte aus dem Büro der Conwert in der Albertgasse geworfen.

    1. Avatar von charlenelens

      Hallo Hannes, wir arbeiten gerade an ein paar Unterlagen für die Hauptversammlung. Die Kapitalherabsetzung war ja offenbar wirklich ein starkes Stück. Für jeden Hinweis sind wir natürlich dankbar. Einfach per E-Mail an uns oder halt hier posten, lg Charlene

  2. Avatar von In Sachen conwert: Anzeige gegen Kerbler und Scheck! | Wiener Zocker

    […] Dem Wirtschaftsprüfer Ernst & Young ist es wahrscheinlich auch nicht unangenehm aufgestossen, als zum Jahresende 2012 (knapp 5 Jahre später), die in der Hauptversammlung der Conwert am 25. Oktober 2007 zur  “Zukunftsstrategie” der conwert erklärt wurde aus offensichtlicher Erfolglosigkeit offiziell als gescheitert erklärt wurde und eine Abschreibung von mehr als 114,8 Millionen Euro auf die damaligen Zukäufe der Managementgesellschaften notwendig war (siehe unseren Bericht darüber). […]

Hinterlasse eine Antwort zu In Sachen conwert: Anzeige gegen Kerbler und Scheck! | Wiener Zocker Antwort abbrechen