Wiener Zocker

Die Implosion des LNR-Imperiums von Lukas Neugebauer und seinem Vater Stefan Neugebauer nimmt ihren unaufhaltsamen Lauf. Am 13. Februar 2025 wurde nun auch der Konkurs über die VLR2 Projektgesellschaft mbH (Aktenzeichen 38 S 27/25k) eröffnet. Zum Masseverwalter wurde Mag. Jakob Wöran bestellt, die erste Tagsatzung ist für den 26. März 2025 angesetzt. Wieder einmal wird klar: Die Seilschaften der berüchtigten Wiener Immobilienzocker sind tief verwurzelt in einem Geflecht aus Firmenentsorgungen, mutmaßlichem Kreditbetrug und dubiosen Geschäftspraktiken.

Das Spiel mit den Adressen: Ein perfider Verschiebebahnhof

Die VLR2 Projektgesellschaft residierte zuletzt unter der Adresse Schönbrunner Straße 133/4 in Wien. Das ist keine unbekannte Adresse in einschlägigen Kreisen. Das ist ein Firmen-Friedhof, das von Dr. Friedrich Meisel betreut wird. Meisel ist kümmert sich seit Jahren um die Abwicklung zahlreicher problematischer Firmen der Neugebauers. Vor der Umbenennung war die VLR2 Projektgesellschaft unter dem Namen Valar Vermögensverwaltung GmbH (Bericht hier) in der Eisvogelgasse 6 registriert. An dieser Adresse befindet sich ein anderer Firmen-Friedhof, nämlich jener des ehemaligen Rechtsanwaltes (und verurteiltem Holocaust-Leugner) Dr. Harald Schmidt.

Die fragwürdige Firmenhistorie: Angeblicher Scheinkäufer und Bankbetrug

Stefan Neugebauer selbst hatte die Valar Vermögensverwaltung GmbH im Jahr 2022 gegründet, nur um sie im Frühjahr 2024 den Firmenentsorgern Dr. Harald Schmidt und Dr. Friedrich Meisel zu überlassen. Mit der Übernahme durch die IUVALEX – Gesellschaft für juristische Zusammenarbeit und Rechtshilfe von Schmidt sowie die Plurimum GmbH von Meisel gesteuert wurde die Firma in VLR2 Projektgesellschaft umbenannt.

Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: Die VLR2 Projektgesellschaft ist laut Ermittlungen der WKStA Teil eines Netzwerks von Firmen, die mutmaßlich zum großangelegten Kreditbetrug der Familie Neugebauer genutzt wurden. So soll die damals noch als Valar Vermögensverwaltung tätige Firma möglichweise als Scheinkäufering bei Kreditvergaben der Volksbank Niederösterreich, der Raiffeisenbank Almtal und der Raiffeisenbank Flachgau-Mitte aufgetreten sein.

Hier kann man sich die redigierte Version der Anordnung des Durchsuchungsbefehls bei Lukas Neugebauer herungerladen.

Es gilt zwar die Unschuldsvermutung, aber angesichts der sich wiederholenden Muster von Firmenübernahmen, Umbenennungen und anschließenden Insolvenzen drängt sich die Frage auf: Wie lange kann dieses perfide Spiel noch weitergehen?

Wiener Immobilienzocker als V-Leute? Ein System unter Schutz der Exekutive?

Noch brisanter wird der Fall, wenn man die mutmaßlichen Verbindungen zwischen einigen Wiener Immobilienzockern und der Polizei betrachtet. Insiderquellen berichten, dass einige dieser Akteure als V-Leute für die Exekutive arbeiten und dadurch vor ernsthaften Konsequenzen geschützt werden. Damit prahlen diese Leute auch. Ist das der Grund, warum die die Wiener Immobilien-Zocker trotz zahlreicher Verdachtsmomente immer wieder ungeschoren davonkommen? Die unübersichtlichen Firmengeflechte, die systematischen Firmenentsorgungen und der rücksichtsvolle Vorgangsweise von Exekutive und Justiz legen diesen Verdacht zumindest nahe.

Ein Aufruf zur Transparenz und zur Konsequenz

Die Konkurswelle im LNR-Netzwerk zeigt, dass sich die betrügerischen Strukturen langsam auflösen. Doch das allein reicht nicht. Die Fragen bleiben: Wann wird es echte Konsequenzen für die Hintermänner geben? Wann wird das perfide System von Firmenentsorgungen und mutmaßlichem Kreditbetrug endlich durchleuchtet? Und vor allem: Wer profitiert davon, dass es bislang keine ernsthaften juristischen Folgen gibt?

Die Wiener Immobilienzocker-Szene ist ein Sumpf, der dringend trockengelegt werden muss. Die Insolvenz der VLR2 Projektgesellschaft ist nur ein weiteres Kapitel in einem Skandal, der erst am Anfang seiner Aufarbeitung steht.

Sollten Sie Informationen über die Aktivitäten rund um die LNR Gruppe und deren Firmenentsorger haben oder andere Wahrnehmungen über Immobilien-Zocker, dann teilen Sie diese bitte mit uns per Kommentar oder Email an office@wienerzocker.com.