Wiener Zocker

In der Wiener Szene kursieren derzeit Auszüge aus dem rund 14.000 bis 16.000 Seiten umfassenden Strafakt gegen den Immobilien-Entwickler und Zocker Lukas Neugebauer der bei der WKStA anhängig ist. Nicht nur Wiener Zocker hat Auszüge daraus erhalten, sondern auch andere Medien. Wer glaubt, dass Rene Benko und seine Signa eine absurde Anormalität in der Szene waren, der wird durch das Lesen dieses Aktes eines besseren belehrt.

Die Wiener Zocker anonym übermittelten Auszüge aus dem Strafakt zeigen mehrere Sachverhaltsdarstellungen der Rechtsanwaltskammer gegen den mittlerweile suspendierten Rechtsanwalt Gerald Göllner der als Rechtsanwalt und Treuhänder für Lukas Neugebauer und seine Firmen tätig war. Mehrere finanzierende Banken haben über bekannte Rechtsanwaltskanzleien wie Hasch und Partner oder Fellner Wratzfeld & Partner Anzeige gegen Göllner erstattet. Diese Sachverhaltsdarstellungen bzw. Anzeigen lesen sich wie ein Netflix-True Crime Script.

Anonymer Sprengstoff

Besonders interessant haben wir in diesem Zusammenhang eine anonyme Anzeige gefunden die auf 21 Seiten die Aktivitäten von Neugebauer und seinen Partnern forensisch analysiert. Der Anzeiger dürfte Zugang zu verschiedensten Datenbanken haben und zeigt sich auch über die Erkenntnisse einer Finanzamtsprüfung im Detail informiert. Wir denken, dass dieses Dokument einen wesentlich Teil zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die Aktivitäten der Wiener Immobilien-Zocker liefert und stellen es daher zum Herunterladen zur Verfügung:

Die anonyme Anzeige hier herunterladen (Teile davon könnten wegen der automatischen Schrifterkennung unleserlich sein  oder falsche Buchstaben-Kombinationen enthalten).

Diese anonyme Anzeige ist am 24. Juli 2024 bei der FMA eingelangt und wurde von dieser am 12. September 2024 an die WKStA weitergeleitet. Dort ist sie auf die bereits im Mai 2023 und März 2024 eingetroffenen Sachverhaltsdarstellungen der Rechtsanwaltskammer und die anderen Anzeigen von Banken und anderen angeblich Geschädigten getroffen.

Geschädigt wurde auch die Republik Österreich, die mittlerweile mehrfach über Pfandrechte in diversen Grundbüchern verfügt. Geschädigt wurden vor allem jedoch diejenigen Personen und Familien, die den Versprechungen des Lukas NEUGEBAUER Glauben geschenkt, in die Redlichkeit des Gerald GÖLLNER vertraut und ihr Erspartes verloren haben (Quelle: anonyme Anzeige)

Soweit wir im Rahmen unserer Analysen feststellen konnten, decken sich die Vorwürfe des anonymen Anzeigers im wesentlichen mit den Erkenntnissen der Rechtsanwaltskammer und den Anzeigen der Banken. Es wird dabei auch aufgedeckt, wie Neugebauer mit anderen Immobilien-Entwicklern kooperiert hat, um an Bankkredite zu kommen von denen er dann seinen exklusiven Lebensstil finanzierte. Tatsächlich scheinen Neugebauer aber auch die anderen Wiener Zocker von Bankbetrug und Insich-Geschäften gelebt zu haben. Dieser Strafakt stellt ein perfektes Sittenbild der Szene dar.

Versagen der Behörden

Es muss leider auch festgehalten werden, dass die Behörden, Polizei und Staatsanwaltschaft, über lange Jahre dem Treiben der Immobilien-Zocker zugesehen haben. Anzeigen wurden offenbar nicht verfolgt oder sogar vorsätzlich „abgedreht“. Das wiederum ist eine andere (österreichische) Tragödie die der dringenden Aufklärung bedarf.

Bitte um Informationen

Sollten Sie Informationen zu Lukas Neugebauer oder anderen Wiener Immobilien-Zockern haben, teilen Sie uns das bitte über per Kommentar oder über Email an office@wienerzocker.com mit. Alternativ können Sie auch über die affiliierte Whistleblower-Plattform Whistle42 Ihre Informationen sicher und vertraulich einliefern.