Es könnte sich vielleicht um den derzeit größten Krypto-Scam in Europa handeln. Zumindest, wenn man die nominalen Ziffern auf der Webseite von REAL-TOK liest. Da ist, wie schon mehrfach von Wiener Zocker berichtet, von einer Ausgabe von bis zu 1,2 Milliarden Token zum (umgerechneten) Preis von €1 die Rede. Das hätte dann ein Emissionsvolumen von €1,1 Milliarden ergeben. 2024 sollte der Token bereits einen Wert von €10 erreichen, suggeriert die Webseite. Derzeit bewegt sich der Token aber wieder einmal massiv nach Süden und oszilliert am 6. Mai 2024 morgens um die USDT 0,17 (€0,15). Abgeschmiert! Schlimm, aber da ist noch mehr!
Hier unsere REAL-TOK-Berichte lesen.
Das reduzierte Whitepaper
Beginnen wir mit dem Whitepaper. Wiener Zocker hat seit Juli 2023 mehrere Versionen des Whitepapers heruntergeladen. Darin enthalten waren die einzelnen Immobilien-Objekte auf den Baurechtsgrundstücken des Chorherrnstifts Klosterneuburg, die Beschreibung der REALTO Group und ihrer Partner, sowie das Management Team. Diese Elemente sich aus dem Whitepaper mit Stand Mai 2024 (laut Datei-Namen bereits die Version 7) verschwunden. Im Inhaltsverzeichnis kann man zwar die Kapital „Team and Advisory Board“ und „Annex“ noch finden aber die Kapitel mit den rechtlich erforderlichen Angaben zu den Emittenten und den Projekten sind in der Version 7 weg. Warum wohl?
Version 6 des REAL-TOK Whitepapers hier herunterladen.
Das Projekt rund um Peter Kilian, Lukas Koch-Hochmuth, Thomas Wagenhofer, Enver Müldür und derem Netzwerk inklusive dem Chorherrnstift Klosterneuburg war von Beginn weg ein Potemkinsches Dorf. Man könnte spezifischer sagen, es war und ist ein Ponzi-Schema bei welchem das von Investoren eingezahlte Geld verwendet wird, um private Ausgaben zu zahlen oder andere Investoren abzuschichten.

Die REAL-TOK-Webseite fabuliert von 487 verkaufsfähigen Immobilien-Einheiten mit einem Verkaufswert von €160 Millionen. Das sind Großteils Baurechtsgrundstücke des Chorherrnstifts Klosterneuburg dessen Rolle in diesem Ponzi-Schema noch genauer untersucht werden sollte. Es ist doch schon hinterfragenswert wie ein katholisches Stift mit einem kurdischen Sauger (Geldverleiher) kooperieren kann. Gelebte Ökumene? Eher nicht, da geht es nur um die Gier der handelnden Personen.
Der manipulierte Token-Handel
Der Kurs des REAL-TOK Token (Symbol RLTO) wird mit dem Stablecoin Tether (USDT) angegeben. Wir haben bereits mehrfach berichtet, dass der Handel mit dem REAL-TOK (RLTO) auf der P2B-Kryptobörse offensichtlich manipuliert wird. Bereits vor einigen Wochen ist der Kurs auf beinahe Null abgeschmiert und wurde dann wieder auf knapp über den Ausgabekurs hochmanipuliert.
Vor ein paar Tagen ist nun der nächste Einbruch passiert auf USDT 0.1 (ca. €0,9). Seither hat sich der Kurs etwas erholt und pendelt zwischenUSDT 0,17 und 0,19. Das REAL-TOK Ponzi-Schema dürfte mangels Substanz, Geld und Liquidität demnächst am Ende angelangt sein.

Es stellt sich die Frage, wann sich die österreichischen Behörden dieses Projekt näher ansehen. Die FMA ist schon längst aufgerufen, hier zu handeln. Der tatsächliche Emittent der RLTOs ist die REALTO Group von Kilian, Koch-Hochmuth und Wagenhofer. Und die sitzt in Wien. Lediglich der Umstand, dass man die in Georgien (Stalin-Georgien) registrierte REAL-TOK LLC als offiziellen Emittent nimmt und dann noch mit einer Prise „Dubai“ würzt ändert gar nichts an den tatsächlichen Verhältnissen.

The REAL-TOK LLC is a registered and licensed company in the jurisdictions of Georgia and the United Arabic Emirates … the token will essentially represent the real estate properties that the proceedings collected through the crowdsale will fund.
REAL-TOK whitepaper (link)
Welche Lizenz dabei für die Emission verwendet wird, verschweigt das Whitepaper. Daher muss angenommen werden, dass der REAL-TOK als Security Token wurde ohne regulatorische Erlaubnis vor allem österreichischen Investoren angeboten.

Es wäre aus unserer Sicht nur zu verständlich und sogar naheliegend, wenn die REAL-TOK-Investoren das Chorherrnstift Klosterneuburg in die Haftung nehmen würden. Letztlich werden in den verschiedenen Versionen des Whitepapers die Projekte auf den Baurechtsgrundstücken des Chorherrnstifts den Investoren als Sicherheit dargestellt.
Warum schweigt der CFO?
Die REAL-TOK-Emission wurde Anfang Dezember 2023 abgeschlossen. Seither gab es keinerlei Update über die tatsächlichen vereinnahmten Investorengelder. Es wäre vielleicht an der Zeit, dass sich der CFO Markus Pistracher (LinkedIn) die Mühe macht, entsprechende Veröffentlichungen zu machen. Pistracher ist im übrigen ÖVP-Politiker und ÖAAB Obmann im Alsergrund. Er sollte sich also der Bedeutung von Rechtfertigung bewusst sein.
Die gesamte Wiener Innenstadt und die Community in Dubai wussten über das REAL-TOK-Projekt Bescheid. Investoren wurden von Wagenhofer et al angeworben. Kaffee- und Wirtshausbesucher ebenso wie professionelle Investoren. Nun entfernt man aus dem Whitepaper still und heimlich die Angaben zu den Emittenten und den Baurechtsgrundstücken des Chorherrnstifts. Man schweigt über die Ergebnisse der Emission und die Performance des REAL-TOK-Schemas. Was soll man davon halten?
Informationen bitte
Sollten Sie Informationen zum REAL-TOK-Projekt haben, dann teilen Sie uns das bitte über einen Kommentar mit oder senden Sie uns eine Email an office@wienerzocker.com.


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