Wiener Zocker

Über die letzten Wochen hat Wiener Zocker bereits mehrfach über die seltsame Gebarung des Chorherrenstift Klosterneuburg bei seinen Immobiliengeschäften gesprochen. Abgesehen davon, dass es hier familiäre Beziehungen gibt von denen bei der freundlichen Abwicklung sicherlich die involvierten Parteien profitieren könnte es nun auch bald rechtliche Probleme mit einem sogenannten Bauberechtigten geben.

Wiener Zocker liegt eine Sachverhaltsdarstellung (samt Unterlagen) eines Bauberechtigten vor, der dieses Baurrecht für ein 454m2 großes Grundstück des Chorherrenstifts um unglaubliche €360.000 erworben hat. Der Ablauf der Transaktion ist dabei interessant (wurde hier schon einmal im Detail berichtet) und für den derzeitigen Bauberechtigten wirtschaftlich nicht umsetzbar:

• Thomas Wagenhofer erwirbt 2019 über seine Gadnergasse 1 ProjektentwicklungsgmbH das Baurecht um NULL und lässt sich vom Chorherrenstift das Weitergaberecht zu üblichen Konditionen zusichern. Ein Blanko-Scheck für den Immobilienspekulanten.
• Nur wenige Monate danach verkauft die Gadnergasse 1 dieses Baurecht um €360.000 an den derzeitigen Baurechts-Besitzer. Ob diese wundersame Geldvermehrung als „üblich“ im Umfeld des Chorherrenstifts bezeichnet werden kann?

Im Zentrum dieser Transaktionen steht die mit dem Stift arbeitende Rechtsanwältin Marlene Krüger die auch seit langem für Wagenhofer arbeitet. Die Rechtsanwältin hat in beiden Transaktionen als Treuhänderin gearbeitet und musste notabene über die wundersame Geldvermehrung Bescheid wissen.

Sicher ist, dass derartige Transaktionen zu Gunsten von Immobilienspekulanten natürlich dazu beitragen, dass der Wohnraum eklatant verteuert wird. Und das mit Billigung des Chorherrnstifts, von dem man eigentlich eine soziale Verantwortung erwarten sollte.

Ob und gegebenenfalls welche rechtlichen Konsequenzen dieses Projekt für das Chorherrenstift und seine Anwältin hat, das wird sich herausstellen. Derzeit überprüfen Anwälte die Vorgangsweise und mögliche Haftungen des Stifts. Sauber sieht aber anders aus.