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Der Fall Christian Pilnacek: Peter Pilz gegen die österreichische Justiz

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Pilnacek behauptet die Tötung von Christian Pilnacek

Popcorn-Kino ist angesagt: der ehemalige Sektionschef Christian Pilnacek starb im Oktober 2023 unter bis heute umstrittenen Umständen. Selbstmord sagen Polizei und Staatsanwaltschaft. Akt geschlossen. Nun sorgt Peter Pilz, ehemaliger Politiker und Betreiber der Plattform ZackZack für für potenziell aktienöffnendem Sprengstoff. In seinem diese Woche erschienenem Buch stellt er die Hypothese auf, dass Pilnacek getötet wurde und Polizei und Staatsanwaltschaft das vertuschen wollen.

Ein Buch als Rettungsanker für ZackZack?

Das Buch von Pilz bringt zum Nachdenken über die österreichische Justiz. Pilz ist bekannt für seine Enthüllungen und Skandale, doch mit seinem aktuellen Werk geht er aufs Ganze: Seiner Darstellung nach war der Tod von Christian Pilnacek kein Selbstmord, sondern Tötung.

ZackZack.at war einst eine bedeutende Plattform, die stark von der politischen Karriere und den Affären rund um Ex-Kanzler Sebastian Kurz profitierte. Seit dessen politischem Rückzug hat das Magazin an Strahlkraft verloren. Nun scheint Pilz mit dem brisanten Pilnacek-Fall eine neue Existenzgrundlage für sein Medium schaffen zu wollen. Die These ist brisant: Zwei Gutachten – eines aus Innsbruck, eines aus Berlin – sollen belegen, dass Pilnacek nicht durch Suizid starb, sondern getötet wurde.

Justizskandal oder Verschwörung?

Pilz erhebt schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft. Diese habe nicht ausreichend ermittelt und stattdessen wichtige Beweismittel verschwinden lassen oder ignoriert. Besonders brisant: Das Smartphone von Pilnacek wurde von dessen Ehefrau Caroline List, selbst Gerichtspräsidentin in Graz, mit einem Bunsenbrenner zerstört. Ein ungeheuerlicher Vorgang – aber woher soll denn eine Strafrichterin und Gerichtspräsidentin wissen, dass die Vernichtung von Beweismitteln nicht statthaft ist? Konsequenzen: bisher keine! Österreich halt.

Noch brisanter sind die Vorwürfe gegen den Bundespolizeidirektor Michael Takacs. Pilz behauptet, Belege dafür zu haben, dass Takacs eine Zeugin angewiesen hätte, Pilnaceks privaten Laptop verschwinden zu lassen. Doch statt Takacs ins Visier zu nehmen, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen Pilz selbst, den Krone-Journalisten Erich Vogl sowie Pilnaceks Freundin Karin Wurm – wegen mutmaßlicher Unterschlagung, Datenmissbrauchs und Hehlerei.

Da wird der Fall Pilnacek erneut skurril: laut Standard hätte eine Sachverhaltsdarstellung von Pilnaceks Witwe Caroline List vom 16. Oktober 2024 den Anlass für diese Ermittlungen gegeben. Wurm soll den Laptop an Pilz und Vogl übergeben haben, diese hätten das Gerät in dann in weiterer Folge gehackt und Daten daraus veröffentlicht. Ja, das ist diese List, die Strafrichterin, Gerichtspräsidentin und Beweisvernichterin ist.

Das neue Kräfteverhältnis: Pilz vs. Justiz

Der Konflikt spitzt sich zu: Die Staatsanwaltschaft hält an der Selbstmord-Hypothese fest, Pilz fordert Konsequenzen auf Basis seiner Recherchen. Doch wird die Justiz auf seine Enthüllungen reagieren? Zweifel sind angebracht, denn die österreichische Justiz hat ihre eigenen Spielregeln – und die scheinen nicht immer mit Transparenz und Aufklärung im Einklang zu stehen.

Der Kampf zwischen Pilz und der Justiz nimmt Fahrt auf. Wiener Zocker wird weiterhin genau beobachten, ob sich hier ein handfester Justizskandal oder ein raffinierter Polit-Krimi entfaltet.

Die ersten Runden laufen schon. Der für die Ermittlungen zuständige Chefinspektor Hannes Fellner wird des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt verdächtigt und ist deshalb Beschuldigter im Strafverfahren mit der Aktenzahl 17 St 6/24h. Fellner hat seinerseits ZackZack wegen des Berichts über diese Verdächtigung verklagt. Pilz hat heute auf ZackZack mitgeteilt, dass er am kommenden Mittwoch als Zeuge in dieser Klage aussagt. Er wird wohl auch diese Bühne nutzen, um sein Buch zu promoten und die Bananen bei der österreichischen Justiz zum Blühen zu bringen.

ZackZack wird von Chefinspektor Hannes Fellner verklagt

Auf ZackZack berichtet Pilz, dassPolizeibeamte haben nicht nur Pilnaceks Handy aus den Ermittlungen hätten verschwinden lassen, sondern dieses Beweismittel „hinter dem Rücken der Staatsanwaltschaft der „Erbin“, der Pilnacek-Witwe und Grazer Gerichtspräsidentin Carloline List zugeschanzt“ hätten. Naja, wie hätte List das Handy denn sonst verbrennen sollen?

Popcorn-Kino vom Feinsten halt. Zweckdienliche Informationen nehmen wir wie immer gerne per Kommentar oder via Email an office@wienerzocker.com entgegen.

Eine Antwort zu „Der Fall Christian Pilnacek: Peter Pilz gegen die österreichische Justiz”.

  1. Avatar von Werner Rydl
    Werner Rydl

    Also dem Verschwörungstheoretiker Pilz laste ich an das er seit Zwentendorf massiv am Niedergang österreichischer Hochkultur Anteil hat. Was soll der Schaas jetzt? Pilnacek war ein Berufstrinker im Staatsdient, legte sich mit seinen Trinkbolden an und verstarb an leichtsinnig herbeigeführten Unfall der als Selbstmord ebenfalls interprätierbar ist. Übrigens: Der Auffindunsgort der Leiche war nicht der Ort wo sich seine Lunge mit Wasser füllte.

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