Wien – Die Justiz hat ihn bereits mehrfach verurteilt, doch der tiefe Sumpf um Helmut Hartinger scheint weiterhin neue Abgründe zu offenbaren. Der ehemalige Finanzjongleur und verurteilte Betrüger wurde zuletzt am 6. Mai 2024 zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Doch damit nicht genug: Zwei seiner engen Geschäftspartner sind mittlerweile tot – und mit ihnen verschwinden auch potenziell belastende Aussagen. Ein Zufall oder ein makabres Muster?
Ein beunruhigendes Muster: Nuhlicek und Takacs
Der erste Todesfall ereignete sich im Oktober 2024 in Moskau. Vladimir Nuhlicek, ehemals Betreiber der „Lugano Finance“ und ein alter Vertrauter von Hartinger, verstarb unter ungeklärten Umständen. Wenig später folgte Dr. Peter Takacs, einst Geschäftsführer der AWS, der nach Nuhliceks Tod offenbar massivem Druck ausgesetzt war. Laut einem Whistleblower erhielt Takacs nach Nuhliceks Tod einen Anruf von einem FSB-Offizier – es ging um riesige Geldbeträge, die Hartinger und seine Partner in europäische Banken geschleust haben sollen. Die Rede ist von Hunderten Millionen Euro, mutmaßlich russischen Ursprungs.
Letzte Nachrichten eines Verzweifelten
Was folgte, liest sich wie ein Thriller – nur mit realem, tragischem Ausgang. In einer Serie von WhatsApp-Nachrichten an seinen langjährigen Kontakt Willi F. Kienzle, einem schweizerisch-zypriotischen Finanzvermittler, offenbarte Takacs am 14. März 2024 seine ausweglose Lage. „Heute ist mein letzter Tag – keine Hilfe mehr, keine Chance mehr, einen Euro aufzutreiben…„, schrieb er. Noch verstörender: „H hat alle betrogen, mich auch. Ich habe meine Kinder verloren, meine Wohnung, meinen Hund, mein Leben.“ Es war ein Hilferuf, der ungehört verhallte. Takacs sprach wiederholt von Suizidgedanken, war deswegen auch in psychiatrischer Behandlung. Wenige Monate später war er tot.

Willi Kienzle und die dunklen Finanznetzwerke
Der Name Willi F. Kienzle ist in der Finanzwelt kein unbeschriebenes Blatt. Der Betreiber der Tussonia Ltd., mit Sitz in Zypern, ist seit Jahren als „Zahlungsdienstleister“ berüchtigt. Seine Firma tauchte bereits in Zusammenhang mit Herbert Scheibner, dem früheren BZÖ-Verteidigungsminister, auf. Dieser kassierte hohe Provisionen für dubiose Geschäfte – unter anderem mit dem Rüstungskonzern EADS.
Dass sich Kienzle am 29. Februar 2024 mit „Joschi“ Gudenus getroffen hat, einem Mann mit besten Kontakten nach Russland, ist sicher nur ein Zufall – oder?
Ein Sumpf ohne Boden?
Die nun offengelegten Verflechtungen zeigen, dass die Machenschaften des Helmut Hartinger weit in europäische und russische Finanznetzwerke hineinreichen. Whistle42-Quellen bestätigen, dass Takacs und Kienzle kurz vor Takacs‘ Tod intensive Diskussionen hatten. War Takacs der Mitwisser, der nach Nuhliceks Ableben unter Druck geriet? War er eine Gefahr, weil er wusste, wie die Geldströme liefen?
Sicher ist nur eines: Mit Takacs und Nuhlicek sind zwei Schlüsselzeugen verstummt. Helmut Hartinger sitzt derzeit noch hinter Gittern – doch die Netzwerke, die er geschaffen hat, bestehen weiter. Die Frage bleibt: Wer profitiert von der großen Stille?
Festhalten möchten wir an dieser Stelle, dass sämtliche in diesem Bericht dargebrachten Vorwürfe und Zusammenhänge durch eine umfangreiche und mehrfach geprüfte Dokumentation belegt werden können.
Sollten Sie Informationen über über Hartinger und seine Aktivitäten haben, dann lassen Sie uns das per Kommentar oder and die Email office@wienerzocker.com wissen.


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