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Rudolf Fußi: Zockt er auf die SPÖ oder ist das Satire?

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Der österreichische Politiker Rudolf Fußi in Not

Wenn man Rudolf Fußi zuhört, fragt man sich unweigerlich: Ist das ernst gemeint oder bereits eine Kunstform der politischen Satire? Der PR-Berater und Möchtegern-Politiker präsentierte sich jüngst in einer bemerkenswert bizarren Pressekonferenz, die mehr einem Wiener Kabarettabend glich als einer ernstzunehmenden politischen Ansage. Als selbsternannter Herausforderer von Andreas Babler zockt er um den SPÖ-Vorsitz und produziert peinliche Schlagzeilen.

„Neue Rote“ oder neue Lachnummer?

Fußi, der laut eigenen Angaben täglich bis zu 15 Joints raucht, um sein Rheuma zu lindern, ließ tief in seine Krankenakte und sein Privatleben blicken – freiwillig, wie er betonte. Warum? Weil angeblich die SPÖ hinter einer Schmutzkampagne stecke, die seine Krankenakte an Redaktionen verteilt habe.

Die SPÖ-Parteizentrale wies das als „völlig haltlos“ zurück und prüft rechtliche Schritte. Doch statt nüchterner Argumente servierte Fußi seinem Publikum intime Details, die man eher in einer Reality-Show erwartet hätte: von cannabisinduzierten Blackouts, ADHS-Medikamente und das Schwul-Sein-Bekenntnis bis hin zu Eheproblemen mit seinem Mann inklusive angeblicher Handgreiflichkeiten. Man fragt sich: Wollte er hier eine politische Vision präsentieren, eine Selbsthilfegruppe gründen oder einfach die „Woke-Zielgruppe“ bedienen?

14.100 Unterstützungserklärungen – aber von wem?

Fußi behauptet, er habe bereits 14.100 Unterstützungserklärungen gesammelt, genug, um eine Abstimmung über den SPÖ-Vorsitz zu erzwingen. Aber Fußi räumte selbst ein, dass er mangels Datenabgleich gar nicht überprüfen könne, ob die Unterstützer tatsächlich SPÖ-Mitglieder seien. Und so bleibt die Frage: Hat Fußi wirklich Unterstützung oder blufft er nur?

Der König des Applauses – auf X ein Flop

Ein Blick auf Fußis Präsenz auf X (vormals Twitter) offenbart eine weitere Dimension des Dramas um seine politische Ambition: Seine Postings erreichen bestenfalls mäßigen Anklang. Während andere politische Akteure viral gehen, scheint Fußi vor allem mit Eigenlob zu glänzen. Ob sein angekündigter millionenfacher Flyer-Versand diesen Trend ändert, bleibt fraglich.

Vielleicht sollte sich Fuße bei seiner deutschen Kollegin Sarah Wagenknecht (@sahra.wagenknecht) erkundigen, wie man sich über Instagram und TikTok seinen potenziellen Wählern präsentiert. Aber auf TikTok findet man Fußi noch nicht.

„Ich Idiot“ – Einsicht oder Inszenierung?

Zwischen politischen Forderungen und persönlichen Anekdoten fand Fußi auch Zeit für Selbstkritik – zumindest in Ansätzen. Er entschuldigte sich bei Impfgegnern, die er einst „festschnallen und zwangsimpfen“ wollte, und bei FPÖ-Wählern, die er pauschal als „Trottel“ bezeichnet hatte. „Ich Idiot“, resümierte er. Doch kaum ausgesprochen, folgte der nächste Angriff auf Babler, inklusive einer Liste angeblicher Verfehlungen. Ist das die Strategie eines künftigen SPÖ-Chefs oder einfach das Symptom von Erwachsenen-ADHS, das er sich auch angeeignet hat?

Fazit: Politische Vision oder Wiener Schmäh?

Man könnte fast meinen, Fußis Auftritt sei ein Experiment, um die Grenzen zwischen Politik und Comedy auszuloten. Aber dann wiederum: wir haben auch einen Bundespräsidenten der den Blauen die Wähler zutreibt, einen Bundeskanzler der noch keine Wahl gewonnen hat und einen Ex-Bundeskanzler der Millionen mit seinen Beziehungen scheffelt. Das ist halt Österreich!

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