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EURAM Bank Schließung: Wellen in der Wiener Finanzwelt!

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FMA ordnet Schliessung der EURAM Bank an

Die Schließung der in Wien ansässigen European American Investment Bank AG (EURAM) hat Wellen in der Wiener Finanzwelt erzeugt. Die eher als zögerlich bekannte Finanzmarktaufsicht (FMA) stoppte den Geschäftsbetrieb der Bank aufgrund schwerwiegender Missstände vollständig. Mit Einlagen in Höhe von insgesamt €276,3 Millionen ist der finanzielle Schaden erheblich und lässt Hunderte von Kunden um ihr Geld bangen.

Die auch auf russisches Klientel fokussierte EURAM Bank (Webseite) mit Sitz im Palais Schottenring am Schottenring 18 stand bereits seit geraumer Zeit unter intensiver Beobachtung, insbesondere wegen Verstößen gegen Vorschriften zur Geldwäscheprävention (AML) und Terrorismusfinanzierung (CTF). Die wirtschaftlichen Eigentümer der Bank sind nicht bekannt. Insgesamt war die Bank ein sehr diskretes Schema.

Die 1999 gegründete Bank hat sich vor allem durch Geschäfte mit ausländischen Kunden und internationalen Transaktionen einen Namen gemacht. Doch wiederholte Verstöße gegen die Geldwäschevorschriften, die bereits 2022 entdeckt wurden, brachten die Bank ins Visier der Aufsichtsbehörden. Eine Nachprüfung im Oktober 2023 zeigte keine Verbesserungen, was die FMA letztlich dazu veranlasste, die Geschäftstätigkeit der Bank vollständig zu untersagen.

Ein weiterer großer Kritikpunkt war das Kreditportfolio der EURAM, das durch erhebliche Wertberichtigungen auffiel. Dies deutete auf eine riskante Kreditvergabe in den letzten Jahren hin, die die finanziellen Probleme der Bank weiter verschärfte. Möglicherweise war die Bank auch in die Szene der Wiener Immobilien-Zocker involviert?

Trotz der wiederholten Warnungen der FMA wies die EURAM Bank die Vorwürfe stets zurück. Doch die Situation eskalierte Anfang 2023, als der FMA jegliche Neugeschäfte der Bank untersagte und im August einen Regierungskommissär zur Überwachung entsandte. Letztendlich waren die Versäumnisse der Bank so gravierend, dass eine Rettung ausgeschlossen wurde.

Für die 757 Kunden der EURAM Bank bedeutet der Zusammenbruch der Bank große Unsicherheit bezüglich ihrer Einlagen. Während die meisten Kunden – oftmals vermögende Privatpersonen – hohe Einlagen hatten, sind lediglich 37,6 Millionen Euro der insgesamt 276,3 Millionen Euro durch die österreichische Einlagensicherung abgedeckt. Glücklicherweise sind Einlagen bis zu 100.000 Euro durch die Einlagensicherung gedeckt, und die betroffenen Kunden sollen innerhalb von sieben Werktagen entschädigt werden.

Die Einlagensicherung Austria (ESA) hat eine rasche Entschädigung der betroffenen Kunden zugesichert. Stefan Tacke, Geschäftsführer der ESA, versprach eine zügige Abwicklung, die online durchgeführt wird, um maximale Effizienz zu gewährleisten. Er betonte auch, dass die ESA eng mit der Geldwäschemeldestelle (A-FIU) des Bundeskriminalamts zusammenarbeitet, was die Schwere der bei EURAM aufgedeckten Mängel im Bereich der Geldwäscheprävention unterstreicht.

Sollten Sie Informationen über die EURAM Bank, deren Eigentümer oder Aktivitäten haben, dann teilen Sie uns das bitte per Kommentar oder per Email an office@wienerzocker.com mit. Alternativ können Sie Ihre Informationen auch über unsere affiliierte Whistleblower-Plattform Whistle42 sicher und vertraulich einmelden.

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