Crowdinvesting für Immobilienprojekte war ein Teil des Immobilien-Hypes. Und DagobertInvest war eine jener Crowdinvesting Plattformen die besonders wichtig war für die Wiener Wilden. Mit Bescheid der FMA vom 13.09.2023 wurde der dagobertinvest gmbh (FN 444877g) eine Zulassung als“ Schwarmfinanzierungsdienstleister“ erteilt. Wenig überraschend ist DagobertInvest auch von der Immobilien-Krise erfasst worden. Aber da ist mehr!
Die Rechten und DagobertInvest
Es wäre übertrieben zu sagen, dass die Crowdinvesting-Plattformen für die Wiener Wilden das waren, was der Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer für Rene Benko war. Aber irgendwie passt es trotzdem. Der „linke“ Gusenbauer hat für Benko die Türen zu Investoren geöffnet und die „rechten“ Immobilien-Entwickler haben Investoren über Crowdfunding-Plattformen adressiert.
Das Crowdfunding für Immobilien-Projekte wurde von den Rechten in der Szene der Wiener Wilden intensiv genutzt. Wie beispielsweise von Markus Pospichal und seinem Partner Dr. Harald Schmidt. Letzterer ist ein Ex-Anwalt der als Testaments-Fälscher und Holocaust-Leugner verurteilt wurde. Das hat aber DagobertInvest nicht gestört.

Wiener Zocker hat im Juli 2023 berichtet, dass DagobertInvest auf der Webseite das Crowdinvestment-Projekt P 295 / Dr. Schmidt & Partner: Lichteiche 8 Purkersdorf bei Wien vorgestellt hat. Gesucht wurden Investoren, die für ein zu errichtendes Mehrfamilienhaus in Form eines qualifizierten Nachrangdarlehens Geld geben würden. Die zu erreichende Mindestsumme war €200.000. Geworden sind es letztlich insgesamt €404.570 die durch 406 Investoren aufgebracht wurden. Das Projekt hängt nach unseren Informationen in den Seilen.
Kleinanleger sind Krisenteilnehmer
Die Immobilie Krise betrifft auch die Crowdfinvesting Plattformen. Im Immobilien-Hype der letzten zwei Jahrzehnte wollten auch die Kleinanleger eine Scheibe davon haben. Sie haben sich typischerweise in der Konstruktion eines qualifizierten Nachrangdarlehens, organisiert über die Crowdfunding-Plattformen, an Immobilienprojekten der Wiener Wilden beteiligt. Damit hängen sie auch als defacto Mitunternehmer in der Immobilienkrise.
Die FMA hat in ihrer Stellungnahme im August 2019 festgehalten: „Bei qualifizierten Nachrangdarlehen muss der Darlehensnehmer trotz Fälligkeit bereits dann nicht zahlen, wenn er durch die Zahlung in eine ernste finanzielle Krise geraten könnte.“ Naja, und welcher Immobilien-Entwickler oder Bauträger ist derzeit nicht in der Krise?
DagobertInvest hat in den letzten Wochen Projektbetreiber angerufen und Geld eingetrieben. Das Geschäftsmodell von DagobertInvest besteht darin, bemerkenswert hohe Administrationsgebühren von den Projekt-Betreibern zu verlangen. Die haben aber kein Geld und nur schlechte Perspektiven für die nächsten Jahre. Das sind auch keine guten Perspektiven für die Crowdinvesting Plattform.
Andere Dagobert Themen
Hinter DagobertInvest steht als Investor die Benda Gruppe (Webseite) von Walter Benda und seinem Sohn Walter Benda jun. Einer weiterer Geldgeber ist der kurdische Geldverleiher Enver Müldür, der den Lesern von Wiener Zocker bereits als Sauger in der Szene der Wiener Wilden bekannt ist. Sauger sind Geldverleiher die man auch als Wucherer bezeichnen könnte. Die Eintreibungsmethoden sind entsprechend wenig zimperlich.
Ob und wie DagobertInvest die Herkunft der Gelder von Enver Müldür geprüft hat wissen wir nicht. In anderen Fällen in denen Müldür als „Investor“ bei Wiener Wilden aufgetreten ist, war das Geld eher dunkelschwarz. Nett formuliert!
Dann ist da noch das Thema der systematischen Kreditvergabe. Wir haben Berichte vorliegen, nach denen man berechtigt vermuten kann, dass über DagobertInvest auch gewerbsmäßig Kredite vergeben wurden die nicht als „crowdfunding-typisch“ zu qualifizieren wären. Dafür würde man aber eine Bankkonzession benötigen, welche Dagobert Invest nicht hat. Angeblich würde dieses Thema der FMA bereits bekannt sein.
Bitte um Informationen
Sollten Sie Informationen über DagobertInvest oder andere Crowdinvestment-Plattformen haben, dann teilen Sie uns das bitte mit. Entweder über einen Kommentar oder per Email an office@wienerzocker.com.


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