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Milliardenverlust und Zwangsstrafe für die Signa des Immobilienjongleurs

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Die Leser von Wiener Zocker haben das schon lange gewusst. Die Signa von Rene Benko hat in diesem schwierigen Marktumfeld Probleme. Schon seit Wochen wird über den Milliardenverlust der Signa für 2022 spekuliert. Nun liegt der APA angeblich der Jahresabschluss 2022 vor und daraus geht ein Nettoverlust von gut einer Milliarde (2021: plus 732 Mio.) hervor.

Wie üblich freut sich die Kronen Zeitung in ihrem Bericht über den Verlust des „Immobilienjongleurs“ Rene Benko.

Verlust ist eigentlich Gewinn

Signa versucht natürlich, den Verlust in nette Worte zu verkleiden. So wäre die Neubewertungen „aufgrund der herausragenden Qualität“ des Portfolios der Signa Prime im Vergleich zum Gesamtmarkt besser ausgefallen. Zudem wären stille Reserven vorhanden, die sich aus der Bewertung der langfristigen Zinsabsicherungen ergeben würden. Unter deren Berücksichtigung habe das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 einen „adjusted profit“ (bereinigter Gewinn) von 90 Millionen Euro erzielt. Naja dann, wenn alles so relativ ist, wozu braucht man dann überhaupt einen Jahresabschluss?

Die Immobiliensparte von Signa, die Signa Real Estate, hat in den vergangenen Monaten rund ein Dutzend Immobilien mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Mrd. Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz abgegeben. Dabei wäre jede einzelne Transaktion „sehr deutlich“ über der jeweiligen letzten Bankenbewertung gelegen.

Nach den Angaben im Jahresabschluss wurde in einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung von €750 Millionen beschlossen. Die Wirtschaftsprüfer haben das „stabilisierend“ für das Eigenkapital bewertet. Dieses sank von 5,57 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf rund 5,42 Milliarden Euro im Jahr 2022.

Prämienzahlungen explodieren

Es soll für 2022 keine Ausschüttung bei Signa geben. Allerdings lassen sich die Manager trotzdem supergut entlohnen. Die Prämien für Manager in Schlüsselpositionen stiegen 2022 auf gut €19,1 Millionen nach rund 1,6 Millionen im Jahr davor. Irgendwie muss man ja sein Leben weiterfinanzieren.

Zwangsstrafverfahren anhängig

Die Signa Prime AG und die Signa Development AG haben ihre Jahresabschlüsse für das Jahr 2021 trotz verstrichener Einreichungsfrist noch nicht im Firmenbuch offengelegt. Deshalb sind nun Zwangsstrafverfahren anhängig – mehr dazu in Zwangsstrafverfahren für Signa-Unternehmen.

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