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Der Kehraus: Ist Rene Benko mit seiner SIGNA Gruppe wirklich am Ende?

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SIGNA Prime von Rene Benko hat kein Rating mehr

Diese (rhetorische) Frage hat sich kürzlich das ZackZack von Peter Pilz gestellt. Die Leser von Wiener Zocker wissen schon länger, dass die SIGNA-Gruppe von Rene Benko Probleme mit der neuen Wirklichkeit hat. Hohe Zinsen, restriktive Kreditvergaben und stagnierende Immobilienpreise zeigen eine kraftvolle Wirkung in der gesamten Immobilienbranche. Es ist der Kehraus nach zwei wilden Jahrzehnten.

Die Katastrophen-Kette

Benkos SIGNA-Gruppe war über die letzten Monate mit einer Kette von (medial) katastrophal wirkenden Ereignissen konfrontiert. So musste der Immobilienbestand in Milliardenhöhe abgewertet werden, die EZB-Bankenaufsicht hat eine Sonderprüfung der kreditgebenden Banken angeordnet, Politiker in Deutschland und Österreich haben sich gegen Benko gestellt und nun hat die deutsche Ratingagentur Creditreform das Rating der SIGNA Prime Selection AG auf „n.r.“ (not rated) gesetzt. „SIGNA scheint damit erstmals am Boden“, freut sich ZackZack.

Die Ratingagentur sah sich zu diesem Schritt veranlasst, „da das zuletzt veröffentlichte Rating von A-/negativ nicht mehr aktuell ist und die Prüfung von Einwänden und Stellungnahmen der SIGNA Prime Selection AG im Zuge einer Ratingaktion andauert.”

Die Creditreform vergibt seit 2017 Ratings für die SIGNA Prime Selection und ist daher auch mit der Struktur und den Finanzen des Unternehmens seit vielen Jahren bestens vertraut. Offenbar hat die Ratingagentur dem Unternehmen Fragen gestellt oder Unterlagen angefordert, auf die sie nach Verstreichen der Fristen keine zufriedenstellenden Antworten erhalten hat.

Kein Banken-Geld für SIGNA?

Das Aussetzen des Ratings ist ein alarmierendes Signal. Die kreditgebenden Banken werden wohl die an SIGNA vergebenen Kredite neu beurteilen müssen. Mit Sicherheit werden Re- und Neufinanzierungen für Benko und seine SIGNA schwer bis unmöglich und eine Liquiditätskrise könnte die Konsequenz sein. Es könnte sogar die Zahlungsunfähigkeit drohen, schlussfolgert ZackZack.

Dieses Szenario ist durchaus plausibel, da die SIGNA-Gruppe in ihrer Reputation derzeit angeschlagen ist, Politiker auf Abstand gehen und Staatsanwälte ermitteln. Bekanntlich verborgen Banken ihre Regenschirme nur bei Sonnenschein und wollen diese bei Regen zurück. Und es regnet in der Immobilienbranche.

Benko am Ende?

Sollten sich die Rahmenbedingungen der neuen Wirklichkeit nicht demnächst ändern, wovon nicht ausgegangen werden kann, dann könnte die SIGNA-Gruppe von Benko tatsächlich am Ende sein. Dabei scheint aber eine Zerschlagung oder selektive Übernahme durch Dritte der wahrscheinlichere Pfad sein als der einer Insolvenz.

Wetten auf die Zukunft der SIGNA-Gruppe werden angenommen! Sollten die Kommentare auf den letzten Benko-Artikel im Standard ein Indikator sein, dann ist die Zukunft von Benko und SIGNA bereits zu Ende.

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